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26.05..2006
 

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HETEROPHOBIE IM FUSSBALL

"Eine neue Qualität der Bedrohung"

Die gewaltsamen Ausschreitungen rund um das Oberligaspiel zwischen dem BFC Dynamo und dem 1.FC Union haben die Öffentlichkeit alarmiert. Sicherheitsexperten sind besorgt und warnen, Vorkommnisse wie diese seien nur die Spitze eines Eisberges. Speziell die Fanszene des Retortenclubs Tennis Borussia gilt in Expertenkreisen als extrem problematisch.

Waldstadion Ludwigsfelde, Tennis Borussia ist zu Gast beim Ludwigsfelder FC. Kurz vor Schluss steht es unentschieden, die Emotionen kochen hoch. Zunächst die üblichen Pöbeleien, beiderseits werden Gegner und Schiedsrichter beschimpft. Doch plötzlich beginnen die Fans des Hauptstadtclubs, die Gastgeber mit obszönen Gesängen zu provozieren und diese unverblümt zum Geschlechtsakt aufzufordern. Die Heimfans - darunter offensichtlich auch mehrere Heterosexuelle - reagieren geschockt. Ronny, 28-jähriger Angestellter eines Wachschutzunternehmens und Mitglied des LFC-Fanclubs "Der harte Kern", berichtet mit blasser Gesichtsfarbe: "Das ist immer das Gleiche, wenn TeBe kommt: Ständig wollen die uns angrapschen. Viele von uns bleiben aus Angst vor Übergriffen mittlerweile zuhause, die Kinder kann man schon gar nicht mitbringen. Das hat mit Sport doch nichts mehr zu tun!" In der Tat gelten die TeBe-Fans nicht nur als besonders sexwütig, sondern auch intolerant gegenüber Menschen mit abweichender Sexualität, die sie geringschätzig als "Heten" betiteln. Der Soziologe und Fan-Experte Prof. Günter A. Pilz hat die Hintergründe dieses Verhaltens erforscht: "Gerade die TeBe-Fans sind dafür bekannt, ihr Rollenverständnis ausschließlich über ihre Homosexualität zu definieren. Respekt und Anerkennung seitens der sozialen Bezugsgruppe erhält bei ihnen derjenige, der dem Gruppenideal entspricht und sich entsprechend tuntig verhält." Ob sich unter den TeBe-Fans auch vereinzelte Heterosexuelle befinden, ist nicht bekannt. Fakt ist zumindest, dass diese ihre Sexualität nicht offen ausleben können. Pilz: "Jemand, der sich im TeBe-Kontext als 'Hete' bekennen würde, stünde nicht nur ganz am Ende der internen Hierarchie, vermutlich würde er sogar gemobbt und verstoßen werden. Denn jeder, der von der Norm abweicht, stellt die kollektive Identität infrage."

Was schon in der eigenen Szene nicht toleriert wird, wird beim Gegner noch erbitterter verachtet. Speziell der 1.FC Union, der im Ruf steht, eine hohe Anziehungskraft auf heterosexuelle Anhänger auszuüben, wird immer wieder zur Zielscheibe von diffamierenden Gesängen der Charlottenburger. "Ihr seid alle heterosexuell!" - so und ähnlich schallt es den als besonders hetero geltenden Gruppierungen wie den "Massaker Amigos", der "Komakolonne" oder den "Eisernen Kameraden" schon nach wenigen Minuten aus dem Gästeblock der Alten Försterei entgegen. "Es ist ein simples Prinzip" erklärt Pilz. "Durch die Stigmatisierung als heterosexuell würdigt man den Gegner herab und stärkt das Selbstwertgefühl der eigenen Gruppe."

Spricht man TeBe-Anhänger auf ihr Verhältnis zu Menschen mit heterosexuellen Neigungen an, so zeigt sich schnell, wie sich hinter einer oberflächlich zur Schau getragenen Toleranz und Weltoffenheit tief sitzende heterophobe Ressentiments verbergen. CDU-Bürgermeisterkandidat Friedbert Pflüger beispielsweise wird nicht nur deshalb verschmäht, weil er sich im Wahlkampf vehement für das Stadionprojekt des FCU einsetzt, sondern vor allem aufgrund seiner sexuellen Präferenzen und der Tatsache, dass er in der Öffentlichkeit offensiv damit umgeht, sich auf Wahlplakaten gar mit seiner Lebenspartnerin ablichten ließ. "Das finde ich schon etwas eklig", meint Denis R., als er aus dem Darkroom des Mommsenstadions kommt. "Grundsätzlich habe ich nichts gegen Heten, das sind halt arme Teufel, die nichts für ihre Veranlagung können. Aber die sollen als Fliesenleger oder Umzugshelfer arbeiten und die repräsentativen Positionen den Normalen überlassen. Es geht ja schließlich auch um den Ruf Berlins."


Immer wieder kommt es auf Auswärtsfahrten des TeBe-Anhangs zu schweren Zwischenfällen: Völlig wahllos werden arglose Passanten angeschwult.

Wenn Denis am Wochenende mit den anderen TeBe-Tunten auf Tour ist, zeigt sich jedoch das militante Gesicht der Gruppe. Schon seit vielen Jahren wird der Nordosten der Republik durch die wilden Exzesse der lilaweißen Schwuchteln erschüttert. Im Frühjahr 2000 beispielsweise fielen sie mit Kleidchen, Handtäschchen und Rouge auf den Wangen in Cottbus ein, feierten im Gästeblock des Stadions der Freundschaft einen exzessiv-obszönen Christopher Street Day und trällerten allerlei anrüchige Lieder. Sowohl Ordnungsdienst als auch die ortsansässige Polizei wurden durch die unerwartete Tunteninvasion völlig überrumpelt und sahen dem schamlosen Treiben im Gästeblock des Stadions der Freundschaft ohnmächtig zu. Nicht ohne Folgen: Mehrere NPD-Nachwuchskader wurden schwer traumatisiert, als sie einer alten regionalen Tradition folgend zum Gästeblock pilgerten, um dort den Hitler-Gruß zu zeigen, dabei jedoch von Lilaweißen empfangen wurden, welche unter Zuhilfenahme der Stadionbratwurst völlig ungeniert pornografische Handlungen nachstellten. Nach Auskunft der Cottbusser Ärztekammer sollen sich noch heute zahlreiche jungnationale Energie-Fans aufgrund dieser Erfahrungen in psychotherapeutischer Behandlung befinden. Einige Freie Kameradschaften sind unter dem Eindruck dieser Erlebnisse zerbrochen und schworen dem Fußball komplett ab. "Wir haben es bei diesen so genannten Fußballfans, wie sie sich bei TeBe sammeln, mit einer ganz neuen Qualität der Bedrohung zu tun - offensichtlich geht es ihnen nicht um den Sport, sondern um die Verfolgung des Ziels, die gesamte Gesellschaft zu homosexualisieren", so Pilz. Wie die Deutsche Bahn berichtet, kommt bei An- und Abreise in den Zugabteilen immer wieder zu wilden Orgien der lilaweißen Schlachtenbummler.

So ist es kein Wunder, dass diese neue Bedrohung für den Fußballsport sich herkömmlichen Polizeimethoden komplett entzieht und neue Wege beschritten werden müssen, um dieser Gefahr Herr zu werden. In Berlin hat man nun endlich reagiert und die aus Bundesmitteln geförderte EGS (Einsatzgruppe Schwuligan) ins Leben gerufen, deren einziges Aufgabengebiet es sein wird, den lilaweißen Tuntenterror einzudämmen und sexuelle Übergriffe auf gegnerische Fußballfans zu vermeiden. Als erste Sofortmaßnahme wurde ein polizeiliches Bratwurstverbot für die Spiele im Mommsenstadion verhängt. Pilz: "Ein Schritt in die richtige Richtung, aber das kann nur der Anfang sein. Wenn die Gesellschaft nicht schnellstens handelt, wächst uns das Problem über den Kopf. Es ist bereits fünf nach zwölf!"

Magnus Gaynor

 

HINTERGRUND
Der Retortenclub Tennis Borussia hat bereits seit 1902 ein ernstes Hooliganproblem. Den ersten Spielabbruch gab es jedoch erst 1952. Schwere Heterophobie kam in den 90ern dazu, als der einflussreiche Fanclub "Ping-Pong-Veterans" den Slogan "Wärme - Seele - Inbrunst" von einem Gaymagazin als Motto übernahm. Seither wurde der Club gezielt von Schwulen unterwandert und befindet sich mittlerweile fest in deren Hand.




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